Rahmenprogramm zur Ausstellung

Zur Sonderausstellung "Out of Office" haben das Museum der Arbeit und die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius ein umfangreiches Rahmenprogramm angeboten. Neben einem Eröffnungsfestival und einem Abschlussprogramm im Rahmen der Langen Nacht der Museen gab es regelmäßig öffentliche Themenabende mit unterschiedlichen Formaten und Schwerpunkten zur Vertiefung der Ausstellungsinhalte.

Nachfolgend finden Sie einen kleinen Rückblick auf das "Disrupt Yourself Camp" in Zusammenarbeit mit dem Autor und Berater Christoph Keese, das ebenfalls im Rahmen der Ausstellung im Museum der Arbeit stattfand. 



Disrupt Yourself Camp 

WIE ERFINDE ICH MICH NEU IM DIGITALEN WANDEL?

Ein Tagesworkshop zur digitalen Transformation - gestaltet in Zusammenarbeit mit dem Autor Christoph Keese.

Rückblick auf die Veranstaltung am 12. April 2019 im Museum der Arbeit

Disrupt Yourself Camp - ein Workshoptag mit Christoph Keese im Rahmen der Ausstellung Out of Office

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Sehen Sie hier einige Eindrücke von unserem Disrupt Yourself Camp mit Christoph Keese am 12. April 2019 im Museum der Arbeit in Hamburg

Werden Sie schon "disrupted"? 



Wenn ein Unternehmen mit einer guten Idee und viel Risikobereitschaft eine gesamte Branche angreift und ihre bestehenden Mechanismen zerstört, sprechen Fachleute von Disruption. Wie werden Sie reagieren, wenn Ihr Unternehmen "angegriffen" wird? Und wie verhalten Sie sich als Arbeitnehmer*in angesichts der Umbrüche durch den digitalen Wandel? 

Mit dieser Frage beschäftigten sich die 150 Teilnehmer*innen des Disrupt Yourself Camps im Museum der Arbeit. 

Zu Beginn gab der Autor, Journalist und Berater Christoph Keese Beispiele für bereits erfolgte Umbrüche und weitere mögliche Angriffsfelder für Disruptoren - und erläuterte, warum diese Entwicklungen jeden betreffen.

Keynote von Christoph Keese

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Wer wird eigentlich "disrupted" und warum? Das erläuterte Christoph Keese in seinem Vortrag beim Disrupt Yourself Camp. Sehen Sie hier den Video-Mitschnitt.

Workshops 



In zwei Workshopphasen beschäftigten sich die Teilnehmer*innen unter Anleitung von erfahrenen Trainer*innen mit ihrer persönlichen Bereitschaft zur Veränderung. Dabei ging es um eigene Stärken, ungenutzte Potenziale und Sinnhaftigkeit im Beruf. Anhand vieler Beispiele und Übungen reflektierten sie in kleinen Gruppen, welche Chancen sich ihnen in Zukunft bieten - in Bezug auf das eigene Unternehmen oder die persönliche Entwicklung.

Ausstellungsführung mit Kurator Mario Bäumer

Folgen von Disruption

Was bedeutet der digitale Wandel für die Zahl der Arbeitsplätze? Welche Tätigkeiten bleiben für die Menschen übrig, wenn Maschinen viel mehr Aufgaben übernehmen können als bisher? Und welche positiven Effekte hat Disruption?

Darüber diskutierten Christoph Keese, Wirtschaftsforscher Jens Südekum von der Universität Düsseldorf und Sabrina Reimers-Kipping, Mitgründerin eines Hamburger KI-Startups, mit Moderatorin Katharina Heckendorf. 

Panel: Die Folgen von Disruption

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Welche Auswirkungen wird die Disruption auf einzelne Branchen, die gesamte Wirtschaft und die Gesellschaft haben? Darüber diskutierten auf dem Podium des Disrupt Yourself Camps Christoph Keese, Prof. Dr. Jens Südekum und Dr. Sabrina Reimers-Kipping. Sehen Sie hier den Video-Mitschnitt der Diskussion, moderiert von der Wirtschaftsjournalistin Katharina Heckendorf.

Ab morgen...

Welche Erkenntnisse aus den Workshops waren wertvoll, was davon lässt sich sofort im Alltag umsetzen und wie überzeuge ich Mitarbeiter*innen und Kolleg*innen, dass Veränderung notwendig ist? Zum Abschluss sprachen drei Workshopteilnehmer*innen mit Christoph Keese über ihre Vorsätze nach dem Camp. 

Interview

Ein Gespräch mit dem Digitalisierungsexperten Christoph Keese über
die Wucht der Disruption.

Christoph Keese ist einer der bekanntesten deutschen Experten für digitale Transformation in Deutschland. 2014 erschien sein Buch „Silicon Valley. Was aus dem mächtigsten Tal der Welt auf uns zukommt“. Sein aktuelles Buch heißt„Disrupt Yourself. Vom Abenteuer, sich in der digitalen Welt neu erfinden zu müssen“. Keese gehört außerdem zu den Initiatoren der Charta der Digitalen Grundrechte der Europäischen Union.

Daniel Opper leitet das Bucerius Lab der ZEIT-Stiftung.

Daniel Opper: „Disrupt Yourself!“ – Der Claim Ihres neuen Buchs ist ein Appell, der den Spirit des Silicon Valley atmet. Sie selbst haben 2013 dort in Palo Alto gearbeitet und gelebt. Was macht diesen Spirit aus?

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Christoph Keese: Im Valley herrscht ein revolutionärer Grundgeist, der darauf abzielt, überkommene Strukturen zu überwinden, indem man sie erschüttert, abschafft, niederwalzt
und durch neue ersetzt. Den Menschen dort geht es vor allem darum, zu überlegen: „Könnte man dies und das nicht eigentlich auch ganz anders und besser lösen?“ Solche Menschen sind „Disruptoren“, also Leute, die unter unsagbarer Ungeduld leiden und gar nicht abwarten können, bis ihre neuen Ideen Wirklichkeit werden.

Im Deutschen gibt es die Redewendung „Schuster, bleib bei deinen Leisten“. Im negativen Sinne steht sie für Verharrung und Verkrustung; im positiven Sinne für Vertiefung und Perfektionierung. Passt diese Haltung noch zur digitalen disruptiven Ökonomie?

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Beides ergänzt sich. Das Sprichwort galt für das Zeitalter des Handwerks, es lässt sich aber auch auf die Industrialisierung übertragen. Nun wird diese Kultur der Perfektionierung ergänzt durch eine andere Form des Wirtschaftens. Bei ihr geht es darum, Menschen aus unterschiedlichen Disziplinen über Grenzen hinweg und nicht unbedingt hierarchisch
zusammenzubringen. Dadurch entsteht etwas Neues. Die Digitalisierung befördert genau diese horizontale Vernetzung. Plötzlich muss es heißen: „Schuster, mach dich auf die Sohlen! Erschließ neue Felder, versteh neue Branchen, damit du im Geschäft bleiben kannst.“

Nicht jeder ist ein Unternehmer. Was denkt ein U-Bahn-Fahrer, wenn er beim Anblick der selbstfahrenden U-Bahn auf dem Nachbargleis bemerkt, dass sein Beruf möglicherweise überflüssig ist? 

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Diese Erfahrung ist schmerzhaft, aber nicht neu. Dass manuelle Arbeit Schritt für Schritt ersetzt wird, ist ein Prozess, der bereits während der Industrialisierung begonnen hat.
Bei der „Disruption“ geht es aber um noch etwas anderes. Um beim Bild des U-Bahn-Fahrers zu bleiben: Digitale Disruption würde bedeuten, dass gar keine U-Bahn mehr gebraucht wird, weil es ein neues Verkehrsmittel gibt, mit dem sich die Menschen noch besser fortbewegen können. Der U-Bahn-Fahrer verliert also seinen Job nicht dadurch, dass eine Maschine ihn ersetzt, sondern dadurch, dass die U-Bahn als solche verschwindet.

Was raten Sie Betroffenen? 

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Ich empfehle, sich rechtzeitig mit der Thematik auseinanderzusetzen und dadurch vor der Welle zu surfen. Viele Tätigkeiten werden von künstlicher Intelligenz oder Robotern
abgelöst werden, doch für Menschen bleibt immer noch eine Menge zu tun. Insbesondere da, wo Menschen miteinander kommunizieren. Menschen wollen mit Menschen interagieren! Die Digitalisierung macht uns nicht alle arbeitslos. 

Für viele wird das furchteinflößend klingen. Die Grundthese Ihres Buchs aber lautet: Am Ende steht eine
große Chance. Wir können alle zu  Digitalisierungsgewinnern werden. Wie kann man diese Chance begreifen?

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Disruption bringt Marktverhältnisse in Unordnung. Man kann durch sie und mit digitalen Innovationen bestehende Marktführer angreifen und sich selber an die Spitze setzen.
Die Commerzbank und der neuartige Finanzdienstleister Wirecard sind hierfür das beste Beispiel. Ohne die digitale Disruption hätte Wirecard hierzu niemals die Chance gehabt. Welchem Geschäftsmodell gehört die Zukunft? In dieser Frage liegt die Chance der Zukunft.

Gewinnen in diesem Spiel nicht nur Einzelne? Ist
die Digitalisierung nicht ein großes Nullsummenspiel,
in dem der hippe, agile Disruptor gewinnt und der Lkw-
Fahrer oder Commerzbank-Mitarbeiter leer ausgeht?

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Nein, die digitale Revolution ist eindeutig ein Positivsummenspiel, weil die digitale Wirtschaft effizienter ist und damit bei gleichem Mittelverbrauch mehr Wohlstand ermöglicht. Es muss nicht einer verlieren, damit ein anderer gewinnen kann.

Medienberichte zum
Disrupt Yourself Camp


"Kreative Selbstzerstörung", ein Bericht von Deike Uhtenwoldt
erschienen in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 28. April 2019
https://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/beruf/umgang-mit-der-digitalisierung-kreative-selbstzerstoerung-16158530.html



"Disruption: So gestalten wir den digitalen Wandel", ein Bericht von Yvonne Scheller
erschienen bei Hamburg News am 18. April 2019

https://www.hamburg-news.hamburg/de/medien-it-kreativwirtschaft/disruption-so-gestalten-wir-den-digitalen-wandel/

Mehr zum Thema

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Digitale Transformation – Wie kann sie uns gelingen? - Vortrag und Diskussion vom letzten Bucerius Lab Symposium 2018.

Eine Veranstaltung der ZEIT-Stiftung und des Museums der Arbeit Hamburg mit Unterstützung der Strategieberatung hy


Veranstaltungsfotos: Jasper Ehrich